Keramikbild des Glattbacher Künstlers Joachim Schmidt im Schulungsraum des Glattbacher Feuerwehrhauses.


St. Florian als Schutzheiliger gegen Feuergefahr. Holz­schnitt von Hans Schäufflein (um 1490-1540).


Geschichtlicher Hintergrund

Ob Florian tatsächlich, wie die Legende es schildert, gelebt hat, ist nicht bewiesen. Doch die letzte große Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian, der 284 an die Macht kam und bis 305 regierte, hatte viele Blutzeugen des christlichen Glaubens.


Diokletian wollte die teils chaotischen Verhältnisse im römischen Reich durch tiefgreifende Reformen ordnen. Er teilte die Reichsgewalt auf vier Herrscher auf. Angriffe von außen wehrte er durch Aufstockung des Heeres ab. Viele Christen weigerten sich, den Kriegsdienst aus ethischen Gründen zu leisten und weckten somit den Anschein, dem Kaiser gegenüber nicht loyal zu sein. Anstoß für eine neue Welle der Christenverfolgung durch Diokletian im Jahr 303 lieferte der Orakelspruch eines Priesters des Gottes Apollo. Der Orakelpriester eröffnete dem Kaiser, die Christen seien schuld, dass falsche Orakel verkündet würden. Diokletian löste daraufhin die Christenverfolgung aus. Sämtliche Christen mussten unter Androhung der Todesstrafe Brandopfer leisten. Viele weigerten sich oder versuchten durch Bestechung der Verfolgung zu entkommen. Allen Christen wurden sämtliche Ehren und Würden sowie jeglicher Rechtsschutz versagt.


„Ohne Rücksicht auf Rang oder Stand, seien sie der Folter zu unterziehen“, so schreibt Laktanz, ein Historiker, aus dieser Zeit. Weiter schreibt er:

„Die Zahl der Verurteilten war so groß, dass man sie nicht mehr einzeln hinrichtete, sondern sie zusammentrieb, mit einem Feuerkreis umgab und verbrannte.“.


Nach der Abdankung von Kaiser Diokletian im Jahr 305, verliert die Christenverfolgung, zumindest im westlichen Teil des römischen Reiches unter der Regentschaft von Konstantinus Chlorus, der dort Herrscher eines Teils des Römischen Reiches wurde, an Härte. Jedoch im östlichen Bereich der Römerherrschaft unter Augustus Galerius, wurde bis 311 n. Chr. die Verfolgung der Christen brutal fortgesetzt.


Erst auf dem Sterbebett änderte Galerius seine Politik, er verfügt: „(...)sie dürfen wieder Christen sein und ihre Versammlungsstätten wieder herrichten.“.


Er gibt auch den Christen zu wissen, es sei ihre „(...)Pflicht, zu ihrem Gott für unser Heil, für das des Staates und für ihr eigenes zu beten(...)“.


Das Christentum war somit erstmalig zu einer erlaubten Religion geworden.


Text: Altbürgermeister und Ehrenvorsitzender Friedolin Bernhard



 
 
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